Frau entspannt in Badewanne.

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So gelingt Achtsamkeit im eigenen Bad

Gehörst auch du zu denjenigen, die morgens durchs Bad hetzen, um schnell zu duschen und Zähne zu putzen, bevor sie sich in die Arbeit stürzen? Dabei ist es wichtig, dass wir uns Zeit für uns selbst nehmen. Bestsellerautor und Coach Jan Eßwein verrät, wie die aus dem Buddhismus stammende Methode der Achtsamkeit uns hilft, in stressigen Zeiten Ruhe zu finden. Es geht darum, mit allen Sinnen im Hier und Jetzt zu sein und den Moment bewusst wahrzunehmen – auch bei der Morgentoilette im Bad.

Katharina: Herr Eßwein, waren Sie heute schon achtsam?

Jan Eßwein: Ich meditiere jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen eine viertel bis halbe Stunde. Danach trinke ich bewusst meinen Espresso: Ich setze mich hin, fühle die warme Tasse in meinen Händen, schmecke und rieche die Aromen des Kaffees, spüre die Crema an den Lippen und genieße den Nachgeschmack auf der Zunge.

Katharina: Was ist das Besondere an der achtsamen Zeit am Morgen?

Jan Eßwein: Die Zeit, die ich mir morgens bewusst für mich selbst nehme, nimmt mir keiner mehr. Egal, was kommt. Wenn ich viel Zeit und einen intensiven Tag vor mir habe, gönne ich mir ab und zu sogar ein Bad am Morgen. Dabei kann ich wahnsinnig gut entspannen. Ich konzentriere mich auf das Wasser, auf meine Atmung – und habe nach 20 Minuten genug Energie für den Rest des Tages.  

Achtsamkeits-Experte, Coach und Unternehmer Jan Eßwein.

Weiß um den Wert der Entspannung im Bad: Jan Eßwein. Copyright: Dorothee Piroelle. 

Katharina: Das Bad als Ort der Entspannung: Tatsächlich entdecken viele Menschen ihr Badezimmer gerade neu für sich. Welche Tipps haben Sie - außer dem morgendlichen Badnehmen – noch für sie: Wie gelingt Achtsamkeit im Badezimmer?

Jan Eßwein: Das Bad eignet sich perfekt als Ort des bewussten Erlebens. Ich denke da an die Dusche. Dabei ist es wichtig, dass man ganz bei sich bleibt und sich fragt, ob man wirklich allein unter der Brause steht. Viele Menschen nehmen nämlich ihren Chef, die Kollegen oder die Familie gedanklich mit. Wer diese fünf Minuten bewusst wahrnimmt und sich auf seine Sinne konzentriert – auf die Berührung des Wassers, die Geräusche der Tropfen, den Geruch des Shampoos –, der erlebt einen achtsamen Moment und entspannt sich. 

Katharina: Spielt Wasser generell eine Rolle in der Welt der Achtsamkeit?

Jan Eßwein: Wasser steht in der östlichen Philosophie symbolisch für den Geist. Wenn wir Steine ins Wasser eines Sees werfen, entstehen Wellen. Die Oberfläche wird unruhig und man kann nicht mehr in die Tiefe blicken. So verhält es sich mit den zahlreichen Informationen, die wir Tag für Tag aufnehmen, und den vielen Gedanken, mit denen wir uns beschäftigen. Wenn wir innerlich zur Ruhe kommen, beruhigt und klärt sich der Geist genauso wie ein ruhiges Wasser. Wir werden still wie ein in sich ruhender Bergsee, wir sehen klarer. Außerdem hat das Element Wasser mit all seinen Reizen einen unglaublich belebenden Effekt. Wer das ausprobieren möchte, sollte einmal testen, wie es die Sinne schärft, wenn man zum Beispiel ausnahmsweise einmal kalt duscht oder - im Gegensatz dazu – richtig mollig warm badet.
 

Katharina: Kann auch das Dusch-WC ein Achtsamkeits-Ritual werden?

Jan Eßwein: Unbedingt. Auch den Gang auf das Dusch-WC kann ich als achtsamem Moment im Alltag genießen – und das umso mehr, wenn ich nicht nur körperlich, sondern auch gedanklich anwesend bin. Also besser etwa nicht die Zeitung dabei lesen!

Dann ist der Gang auf die Toilette ein sinnlicher Moment: Ich spüre am Po das warme, erfrischende Wasser, den sanften Wasserdruck, die Wassertropfen, höre das Wasserrauschen – und entspanne mich.

Frau in Bad mit Dusch-WC Geberit AquaClean Mera und Dusche.

Lädt zu achtsamen Momenten ein: Ein Bad mit dem Dusch-WC Geberit AquaClean Mera. 

Katharina: Letzte Frage: Wie lässt sich das Thema Achtsamkeit in die Einrichtung des Bades übertragen?

Jan Eßwein: Ich empfehle eine schöne Ecke, die einen optisch daran erinnert. Das kann eine Vase mit einem schönen Zweig oder ein Bild sein. Auch Produkte wie etwa eine Regenwald-Dusche oder ein Dusch-WC erhöhen das Wohlgefühl, indem sie uns zu einer längeren Verweildauer im Bad und zum Entspannen einladen. Aber erst die innere Einstellung macht das Bad wirklich zum Wohlfühlort.

Über Jan Eßwein: Jan Eßwein ist Führungskräfte-Coach, Speaker und Deutschlands meistgelesener Autor zum Thema Achtsamkeit. Seit 1995 praktiziert er Achtsamkeitstraining, 2006 verbrachte er ein halbes Jahr in einem Schweigekloster in Nepal.  Der professionelle Vortragsredner begeistert jährlich tausende von Menschen für ein achtsames Führen, Arbeiten und Leben.

Copyright Titelbild: Ross Helen / Shutterstock

 

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