Duftöl steht auf einem Holzbrett, auf dem Pfefferminzblätter verteilt sind.

Service & Ratgeber

Was riecht gut?

Wie Duftkonzepte entstehen, was guten Duft ausmacht und warum er im Bad immer wichtiger wird, erzählt uns Duftexperte Robert Müller-Grünow im Interview.

Passende Düfte im Bad sorgen für Wohlfühlmomente

Ich bin beruflich und privat sehr viel unterwegs. Da sehe ich einiges an Bädern und Toiletten – doch nicht immer sind das angenehme Erfahrungen. Dabei ist oft der erste Riecheindruck entscheidend, ob ich mich wohlfühle oder schnell das Weite suchen möchte. Warum das so ist? Darüber habe ich mich mit Duftexperte und Autor Robert Müller-Grünow unterhalten.

 

Der Duftexperte und Autor Robert Müller-Grünow.

Duftexperte und Autor Robert Müller-Grünow steht uns Rede und Antwort zum Thema Duft im Bad. © Boettcher Photography

Anne Dörte: Herr Müller-Grünow, Sie entwickeln mit Ihrem Unternehmen Scentcommunication Duftkonzepte. Wie sind Sie dazu gekommen?

Robert Müller-Grünow: Düfte beeinflussen unsere Entscheidungen, wecken Erinnerungen und Wünsche, die unser Verhalten steuern und erlauben uns, unsere Umwelt unmittelbar zu identifizieren. Das fand ich schon immer sehr spannend. Bereits 1997 habe ich mit einem Freund Duftkonzepte entwickelt. 2003 bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe das Unternehmen Scentcommunication gegründet, mit dem wir Duftkonzepte für Unternehmen entwickeln, diese selbst im Labor zusammenstellen und auch die Steuerung der Duftverteilung installieren.

Anne Dörte: Haben Sie hier ein Beispiel, wie das funktioniert?

Robert Müller-Grünow: Wichtig sind die Gefühle, die der Duft bei der Zielgruppe hervorruft: Wer riecht das? Ist der Geruch negativ besetzt? Gibt es positive Erinnerungen, die wir mit diesem Duft verbinden? Auch die Farbe spielt eine wichtige Rolle. Die Farbe Grün zum Beispiel. Riechen wir den Duft von frisch gemähtem Gras, ist die erste Assoziation in unserem Kopf eine grüne Wiese. Und wer denkt nicht bei dem Duft von salziger Meeresluft an die blauen Weiten des Ozeans mit den weißen Schaumkronen der Wellen!?

Anne Dörte: Dann ist das der perfekte Duft fürs Bad, oder?

Robert Müller-Grünow: Im Bad soll es sauber und frisch riechen. In Deutschland assoziieren wir Zitrus-Düfte mit dem Eindruck, dass das Bad sauber und rein ist. In den USA stehen dagegen eher blumige Düfte im Mittelpunkt, wenn es um Sauberkeit geht. Und in Spanien wiederum wird das Bad als sauber erachtet, wenn es nach Chlor riecht. Auch der Ort ist entscheidend. Eine warme Architektur im Bad mit Holzelementen muss anders riechen als ein weißes, steriles Bad. Einfach, weil der Besucher etwas anderes erwartet. Wenn er Holz sieht, muss es auch nach Holz riechen.

Buchcover von „Die geheime Macht der Düfte“.

Robert Müller-Grünow beschreibt in seinem Buch die geheime Macht der Düfte.

Anne Dörte: Ich habe den Eindruck, das Thema  Duft im Bad wird immer wichtiger. Wie ist Ihre Erfahrung?

Robert Müller-Grünow: Das Bad selbst nimmt in unserem Leben eine veränderte Stellung ein: Früher war es ein zweckmäßiger Raum, in dem man sich nicht länger als unbedingt nötig aufhielt. Mittlerweile ist das Bad zu unserem persönlichen Wellnessbereich avanciert, in dem wir uns erholen, ausspannen und zur Ruhe kommen. Diese Faktoren sorgen dafür, dass auch der Duft im Bad eine entscheidende Rolle spielt.

Anne Dörte: Gibt es Duftfamilien, die sich besonders gut für das Bad eignen?

Robert Müller-Grünow: Ideal wäre es, wenn man im Bad je nach Stimmung oder gewünschtem Zweck die richtige Duftfamilie wählt. Zum Beispiel für morgens eher erfrischende Düfte wie Lemongrass oder Menthol. Diese fördern die Rezeptoren, die uns wach werden und uns besser konzentrieren lassen. Für abends, wenn man den Tag ausklingen lassen möchte, eignen sich eher Düfte zur Entspannung, wie Lavendel oder Jasmin.

Anne Dörte: Gibt es Unterschiede in der Duftauswahl bei Bädern mit oder ohne Fenster?

Robert Müller-Grünow: Ja, auf jeden Fall. Bei einem kleinen, geschlossenen Bad ohne Fenster darf man nur wenige Duftstoffe einsetzen. Bei einem großen Bad mit Fenster dürfen es gerne auch intensivere Düfte sein, da sich diese besser verteilen. Die Steuerbarkeit der Düfte ist enorm wichtig, da man nur so die Intensität des Duftes im Raum festlegen kann. Der Duft sollte lediglich im Hintergrund agieren, anstatt sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen und alles andere zu überdecken.

Anne Dörte: Mit unserem DuoFresh Modul werden unangenehme Gerüche direkt aus der WC-Keramik angesaugt, durch einen Aktivkohlefilter gereinigt und als Frischluft in den Raum abgegeben. Was halten Sie davon?

Robert Müller-Grünow: Das finde ich eine sehr gute Idee und bin begeistert vom Konzept! Es gibt schließlich in der Regel nur zwei unangenehme Geruchsquellen im Bad: Das WC und den Abfluss. Geberit liefert mit dem DuoFresh Modul für das WC die ideale Lösung. Bisher gab es diese nur für den Abfluss, nämlich den Siphon.

Das Geberit DuoFresh Modul wird hinter der Betätigungsplatte montiert.

Das Geberit DuoFresh Modul sogt dafür, dass sich unangenehme Gerüche nicht verbreiten.

Anne Dörte: Alternativ hierzu halten sich WC-Steine hartnäckig am Markt, sind aber nicht wirklich angenehm im Duft. Warum ist das so?

Robert Müller-Grünow: WC-Steine sind dazu da, zwei Funktionen zu erfüllen: Zum einen müssen sie aggressiv riechen, um die starken Gerüche zu überdecken. Zum anderen müssen WC-Steine billig sein, da sie in Massen hergestellt und verbreitet werden. Diese billige und aggressive Kombination in der „Dufterzeugung“ sorgt dafür, dass die WC-Steine nicht angenehm im Duft sind und zudem auch alles andere als schön aussehen. Da ist das DuoFresh Modul von Geberit in Kombination mit einem dezenten, in Wasser aufgelösten Duftöl die weitaus angenehmere Alternative.

Anne Dörte: Und wie lautet Ihre ganz persönliche Empfehlung für ein gut duftendes Bad?

Robert Müller-Grünow: Das oberste Gebot: Im Bad alles sauber halten – so können schlechte Gerüche gar nicht erst oder nur sehr schwer entstehen. Wichtig ist außerdem: Wenn du dich für einen Duft (am besten in Form ätherischer Öle oder sehr hochwertigen Rohstoffen) entscheidest, dann für einen, der dir gefällt. Nur so riecht das Bad für dich auch wirklich gut!

 

Titelbild © ronstik

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